Neumayer Projektmanagement Neumayer Projektmanagement GmbH

„Es müssen alle Potenziale genutzt werden“

Fachkräftemangel, Coronapandemie, Krieg in der Ukraine, Unterbrechungen in Lieferketten und stark steigende Bau- und Rohstoffpreise – all das sorgt für ein forderndes Marktumfeld. Warum es dennoch gute Gründe für Optimismus gibt und partnerschaftliche Zusammenarbeit wichtiger denn je ist, erklärt Bmst. Ing. Markus Neumayer, Gründer und Geschäftsführer von Neumayer Projektmanagement.

Neumayer Projektmanagement (NPM) wurde 2014 gegründet. Seit über zwei Jahren ist die Welt im Krisenmodus. Welchen Einfluss hat(te) das auf NPM?

Die letzten Jahre waren für alle herausfordernd. Was mich aber mit großem Stolz erfüllt, ist der Zusammenhalt bei NPM. Wir haben ein tolles Team, alle bringen ihre Talente mit größter Tatkraft ein. Gemeinsam konnten wir die letzten Jahre nicht nur hervorragend meistern, sondern sind noch stärker zusammengewachsen.

Aktuell sind rund 30 Kolleginnen und Kollegen für unsere Kunden und Partner im Einsatz. Auch wenn wir dadurch heute mehr und größere Projekte als je zuvor betreuen, ist der Spirit der Anfangstage ungebrochen. Die partnerschaftliche Herangehensweise und unser Fokus auf gute, nachhaltige Lösungen für alle Beteiligten werden vom gesamten Team gelebt. Das schätzen unsere Kunden und Partner in der Zusammenarbeit mit uns und ist der Schlüssel zu unserem Erfolg.

Wir schaffen den nötigen Raum, um von- und miteinander zu lernen sowie als Person und im Team zu wachsen.

Der akute Fachkräftemangel macht der Branche schwer zu schaffen. Wie geht NPM damit um?

Eine Karriere in der Bauwirtschaft erfordert viel Leistungsbereitschaft und bietet gleichzeitig große Zukunfts- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Der Fachkräftemangel hat Recruitment-Prozesse verändert. Heute bewerben sich Unternehmen bei potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Im Rennen um die besten Köpfe muss man ein attraktives Gesamtpaket bieten und gleichzeitig das bestehende Team laufend weiterentwickeln und motivieren.

Wir haben seit der Gründung, in einer Branche mit viel Bewegung, de-facto kaum Fluktuation. Das gelingt, wenn das Umfeld, Strukturen sowie Arbeitsmittel kontinuierlich an Bedürfnisse angepasst werden und man sich mit Respekt auf Augenhöhe begegnet. Wir schaffen den nötigen Raum, um von- und miteinander zu lernen sowie als Person und im Team zu wachsen. Aktuell beschäftigen wir uns intensiv mit dem Onboarding-Prozess, um die Integration von neuen Kolleginnen und Kollegen in unser Team aus „alten Hasen“ und „jungen Wilden“ weiter zu optimieren.

Fotos: © Neumayer Projektmanagement/Alexander Müller

Unterbrechungen in Lieferketten und die Preisdynamik bei Bau- und Rohstoffen führen zu stark gestiegenen Baukosten. Kann das gut gehen?

Die Entspannung der Pandemie-Situation gegen Ende des Vorjahres hat Hoffnung auf eine Normalisierung der Lage gebracht. Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat sie jedoch wieder verschärft, beide Staaten sind traditionell wichtige Exportländer. Das zeigt sich insbesondere bei (Bau)Stahl oder am Beispiel Parkett, wo Lieferzeiten aktuell bis zu 6 Monate betragen. Immer mehr Bauunternehmen rücken deshalb von Preisgarantien ab. Das ist nachvollziehbar, erschwert jedoch die Bauplanung und -kalkulation. Teils explodierende Bau- und Rohstoffpreise sind jedoch nicht nur Auswirkung eines echten Mangels, sondern auch einer gewissen Marktlogik geschuldet. Preise koppeln sich von fundamentalen Daten ab, Unsicherheiten führen zu „Angstzuschlägen“. Wir haben eine solche Entwicklung auch im Laufe der Coronapandemie erlebt, ganz deutlich etwa bei Steigerungen der Holzpreise und gleichzeitig vollen Lagern der Anbieter. Nach anfänglichem „Schock“ haben sich die Preise – auf hohem Niveau – wieder eingependelt, da alternative Produkte und Anbieter gefunden wurden. Das geht nicht von heute auf morgen, aber ich bin zuversichtlich, dass sich die Lage in absehbarer Zeit etwas entspannen wird.

Von besserer, effizienterer Kommunikation profitieren alle.

Wie kann man diesen Auswirkungen externer Faktoren am besten begegnen?

Um Bauverzögerungen und Kostenüberschreitungen zu vermeiden, werden professionelles Projektmanagement, effizientes Lieferkettenmanagement, Flexibilität und starke Partnerschaften noch wichtiger. Wird der Spielraum enger, müssen alle Potenziale genutzt werden und alle an einem Strang ziehen. Gute Kommunikation ist notwendig, damit sämtliche Beteiligten Klarheit über Aufgaben und Erwartungshaltungen haben. Enge Abstimmungen ermöglichen es, alle relevanten Aspekte und Sichtweisen zu berücksichtigen. NPM agiert dabei verbindend und koordinierend. Das schafft die Basis für ganzheitliche Lösungen und gemeinsame Erfolge. Von besserer, effizienterer Kommunikation profitieren alle.

Fotos: © Neumayer Projektmanagement/ Gernot Gleiss Photography

Ich bin davon überzeugt, dass der modulare Raumzellenbau eine große Zukunft hat, denn er bietet wirksame Lösungen für die wichtigsten Fragen der Zeit.

Herausfordernde Zeiten erfordern Innovationen. Wir haben uns in den letzten Jahren intensiv mit modularer Raumzellenbauweise beschäftigt. Dabei werden maßgeschneiderte Raummodule ganzjährig und unabhängig von der Witterung im Werk gefertigt. Standardisierte Bedingungen gewährleisten immer gleichbleibende Höchstqualität. Der hohe Vorfertigungsgrad ermöglicht bis zu 90 Prozent Zeitersparnis auf der Baustelle. Durch exakte Planung, Koordinierung und Logistik wird absolute Termintreue gewährleistet. Zeit- und Kostenplanungen halten, was zu Ersparnissen von 10 bis 20 Prozent im Vergleich zu konventionelle Bauweisen führt. Modularer Raumzellenbau überzeugt auch ökologisch, denn vor dem Hintergrund des Klimawandels und der neuen EU-Taxonomie wird Nachhaltigkeit zum Muss. Ressourcen werden in energieeffizienten Prozessen optimal eingesetzt, der Großteil der verwendeten Materialien ist recyclingfähig und auch der emissionsintensive Baustellenverkehr wird minimiert. Aktuell realisieren wir in Kooperation mit Blue Mind Living das „MAQ Seefels“ in Pörtschach mit 57 topmodernen Wohneinheiten. Ein echtes Leuchtturmprojekt und in dieser Größenordnung auch für uns eine Premiere. Ich bin davon überzeugt, dass der modulare Raumzellenbau eine große Zukunft hat, denn er bietet wirksame Lösungen für die wichtigsten Fragen der Zeit.

Stichwort Innovationen: Wie geht NPM mit dem Thema Digitalisierung um?

Ich sehe die Digitalisierung als große Chance, es gibt viel Bewegung - etwa im Behördenkontakt durch digitale Baugenehmigungsverfahren. Digitale Technologie erleichtert notwendige Abstimmungen. Der Video Call an der Baustelle ist nicht mehr ungewöhnlich. Die Digitalisierung wird auch die Bauplanung massiv verändern. Building Information Modeling (BIM) ermöglicht die vernetzte Planung und Realisierung von Bauprojekten. Dadurch können Prozesse optimiert und die Qualität der Bauausführung gesteigert werden.

NPM setzt in der Praxis auf eine gemeinsam mit formArchitektur maßgeschneidert entwickelte BIM-Lösung. Auch für die Digitalisierung gilt: Mit Offenheit zu neuen Lösungen.

Was raten Sie Auftraggebern in diesen schwierigen Zeiten?

Den Kurs zu halten, auch wenn die See mal rauer ist. Achten Sie darauf, dass alle Potentiale bei Ihren Projekten genutzt werden - setzen Sie bei Herausforderungen auf eine gute Kommunikation, um alle möglichen Lösungen zu sichten und probieren Sie ruhig Innovationen aus. Gerade jetzt. Wir stehen als Partner zu jeder Zeit an Ihrer Seite.

Fotos: © Neumayer Projektmanagement/Alexander Müller

Eintrag: 18.05.2022

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